Vorwort
In der Gemeinde Sankt Stefan ob Leoben werden Teile des Sommer- und Wintergrabens zum Europaschutzgebiet erklärt. Dieses Gebiet wird als Europaschutzgebiet Nr. 59 „Serpentinitgebiete im Sommer- und Wintergraben bei Chromwerk“ bezeichnet.
(1) Die Unterschutzstellung dient der Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes für die in Anlage 1 genannten Schutzgüter nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, Anhang I und II.
(2) Im Falle einer aus naturschutzfachlichen Gründen notwendigen Prioritätensetzung kommt folgenden Schutzgütern oberste Priorität zu:
1. Code-Nr. 6130, Schwermetallrasen ( Violetalia calaminariae ) und
2. Code-Nr. 8220, Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation.
Die Ziele sind von der Landesregierung durch Managementmaßnahmen, vorrangig im Wege des Vertragsnaturschutzes oder von Naturschutzprojekten, anzustreben. Solche Maßnahmen sind insbesondere:
1. die gezielte Entbuschung auf Teilflächen der Lebensraumtypen Schwermetallrasen ( Violetalia calaminariae ) sowie Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation,
2. die weitgehende Sicherstellung der Störungsfreiheit und Nutzbarkeit von Stollen als Schwärm- oder Winterquartiere für Fledermäuse und
3. die extensive Bewirtschaftung von 80 % der Wälder unter Berücksichtigung der Erhaltung und Entwicklung von Alt- und Totholzstrukturen sowie des Belassens alter Einzelbäume.
Im Europaschutzgebiet ist der Tagebau auf Flächen der Lebensraumtypen Schwermetallrasen ( Violetalia calaminariae ) sowie Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation verboten.
Mit Ausnahme der Errichtung von Hochständen, bedürfen alle Handlungen gemäß § 28 des Steiermärkischen Naturschutzgesetzes 2017 wie insbesondere die Errichtung von Anlagen, die Beseitigung oder Veränderung von Felsstandorten sowie Schwermetallrasen, einer Prüfung der Erheblichkeit von Auswirkungen auf die in der Anlage 1 genannten Schutzgüter durch eine vom Land beauftragte naturkundlich qualifizierte Person. Eine solche Handlung ist zulässig bei Vorliegen
1. eines für die Schutzgüter festgestellten unerheblich beeinträchtigenden Prüfungsergebnisses oder
2. einer Bewilligung.
Die Abgrenzung des Schutzgebietes erfolgt durch planliche Darstellung in Form eines Übersichtsplanes im Maßstab 1:8.000 (Anlage 2) und eines Detailplanes im Maßstab 1:6.000 (Anlage 3) sowie einer koordinatenbezogenen Darstellung (Anlage 4). Bestehen Zweifel über den Grenzverlauf, ist die koordinatenbezogene Darstellung maßgeblich.
Durch diese Verordnung wird die Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie – FFH-RL), ABl. L 206 vom 22.7.1992, S. 7, zuletzt geändert durch die Richtlinie 2013/17/EU des Rates vom 13. Mai 2013, ABl. L 158 vom 10.6.2013, S. 193 und die Berichtigung durch ABl. L 95 vom 29.3.2014, S. 70, umgesetzt.
Diese Verordnung tritt mit dem der Kundmachung folgenden Tag, das ist der 28. Oktober 2025, in Kraft.
| Natürliche Lebensraumtypen nach der FFH-RL Anhang I | |
| Code-Nr. | Lebensraumtyp |
| 6130 | Schwermetallrasen (Violetalia calaminariae) |
| 8220 | Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation |
| Säugetiere nach der FFH-RL Anhang II | ||
| Code-Nr. | Deutscher Name | Wissenschaftlicher Name |
| 1303 | ||
(Anm.: ist als PDF dokumentiert)
Anhänge
Anlage 2PDF(Anm.: ist als PDF dokumentiert)
Anhänge
Anlage 3PDF(Anm.: ist als PDF dokumentiert)
Anhänge
Anlage 4PDF| Rhinolophus hipposideros |
| 1308 | Mopsfledermaus | Barbastella barbastellus |
| 1323 | Bechsteinfledermaus | Myotis bechsteinii |
| 1324 | Großes Mausohr | Myotis myotis |
| Pflanze nach der FFH-RL Anhang II | ||
| Code-Nr. | Deutscher Name | Wissenschaftlicher Name |
| 4066 | Grünspitz-Streifenfarn | Asplenium adulterinum |