Die Anträge werden zurückgewiesen.
Begründung:
I. 1. Die Volksanwaltschaft stellt in ihrem Schriftsatz
ZVA-K-POL/0014-C/1/2009 unter Berufung auf Art148e und Art148i Abs1 zweiter Satz B-VG iVm Art72a Abs1 K-LVG die Anträge
"I. auf Aufhebung der Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 15. Juli 1982, Zl. 4600/1/81, geändert durch die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 18. August 2006, Zl. VK6-STV-1091/2005 (040/2006), in der Fassung der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 21. Februar 2007, LGBl. Nr. 16/2007 [gemeint wohl: 14/2007],
II. auf Aufhebung der Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 11. Mai 2005, Zl. VK6-STV-924/1-2005, geändert durch die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 22. November 2006, Zl. VK6-STV-924/1-2005 (006/2006), in der Fassung der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 18. Jänner 2008, LGBl. Nr. 2/2008,
jeweils wegen gesetzwidriger Kundmachung".
2.1. Die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 15. Juli 1982, Z4600/1/81, idF der Verordnung vom 18. August 2006, ZVK6-STV-1091/2005 (040/2006), und der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 21. Februar 2007, LGBl. 14, lautet auszugsweise wie folgt:
"Auf Grund der Bestimmung des §96 Abs2 in Verbindung mit §94 b der StVO werden die seit dem Inkrafttreten der Straßenverkehrsordnung 1960, BGBl. Nr. 159, in der derzeit geltenden Fassung, verfügten und angebrachten Straßenverkehrszeichen generell neu erfaßt und der geltenden Gesetzeslage gemäß §§43 und 44 leg.cit. neu verordnet.
§1
Im Verlauf der Bleiburger Bundesstraße B 81 werden ab Sittersdorf - Bleiburg - Lavamünd nachstehende dauernde Verkehrsbeschränkungen und Verkehrsverbote verfügt:
...
B) HINWEISZEICHEN:
...
2. bei km 12,816 und km 13,641 'Ortstafel' und 'Ortsende' mit der Ortsbezeichnung 'St. Michael ob Bleiburg' gemäß §53, Zl. 17 a und 17 b leg.cit.;
3. In Fahrtrichtung Lavamünd:
a.) Bei Straßenkilometer 16,702 'Ortstafel' gemäß
§53 Z17 a leg.cit. mit der Ortsbezeichnung 'Ebersdorf' sowie 'Drveša vas'
b.) Bei Straßenkilometer 17,387 'Ortsende' gemäß §53 Z17 b leg.cit. mit der Ortsbezeichnung 'Ebersdorf' sowie 'Drveša vas'
c.) Bei Straßenkilometer 17,387 'Ortstafel' gemäß §53 Z17 a leg.cit. mit der Ortsbezeichnung 'Bleiburg' sowie 'Pliberk'
d.) Bei Straßenkilometer 18,981 'Ortsende' gemäß §53 Z17 b leg.cit. mit der Ortsbezeichnung 'Bleiburg' sowie 'Pliberk'
In Fahrtrichtung Sittersdorf:
a.) Bei Straßenkilometer 18,981 'Ortstafel' gemäß §53 Z17 a leg.cit. mit der Ortsbezeichnung 'Bleiburg' sowie 'Pliberk'
b.) Bei Straßenkilometer 17,387 'Ortsende' gemäß §53 Z17 b leg.cit. mit der Ortsbezeichnung 'Bleiburg' sowie 'Pliberk'
c.) Bei Straßenkilometer 17,387 'Ortstafel' gemäß §53 Z17 a leg.cit. mit der Ortsbezeichnung 'Ebersdorf' sowie 'Drveša vas'
d.) Bei Straßenkilometer 16,702 'Ortsende' gemäß §53 Z17 b leg.cit. mit der Ortsbezeichnung 'Ebersdorf' sowie 'Drveša vas'
..."
2.2. Die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 11. Mai 2005, ZVK6-STV-924/1-2005, idF der Verordnung vom 22. November 2006, ZVK6-STV-924/1-2005 (006/2006), und der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 18. Jänner 2008, LGBl. 2, lautet auszugsweise wie folgt:
"Die Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt verordnet gemäß §§43 Abs1 und 44 Abs1 und §94 b der Straßenverkehrsordnung 1960 - StVO 1960, BGBl. Nr. 159/1960, zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2005, in Verbindung mit §12 Abs1 Volksgruppengesetz, BGBl. Nr. 396/1976 sowie den Verordnungen der Bundesregierung BGBl. Nr. 306/1977 und 308/1977 nachstehende Verkehrsbeschränkungen für Gemeindestraßen, Ortschafts- und Verbindungswege in der Gemeinde Neuhaus:
§1
Im Verlauf der Gemeindestraßen, Ortschafts- und Verbindungswege der Gemeinde Neuhaus werden nachstehende
Straßenverkehrszeichen generell neu erfasst und verordnet:
Leifling:
1. Der Ortschaftsweg Leifling (Anwesen Leifling 39 Kuschei) ist gegenüber der Gemeindestraße Bach-Leifling durch 'Vorrang geben' gemäß §52 Z23 leg.cit. abzusichern.
...
Schwabegg
1. Für die Ortschaft Schwabegg wird ein Ortsgebiet nach §53 Z17 a der StVO verfügt:
Die Hinweiszeichen 'Ortstafel' gemäß §53 Z17 a leg.cit. mit der Bezeichnung 'Schwabegg' sowie 'Žvabek' und 'Ortsende' gemäß §53 Z17 b leg.cit. mit der Bezeichnung 'Schwabegg' sowie 'Žvabek' und einem Schrägbalken sind an nachstehenden Standorten anzubringen:
a) An der östlichen Gemeindestraße nach Schwabegg auf der rechten Straßenseite im Bereich der Parz. Nr. 1477, KG Schwabegg, ca. 5 m vor der gegenüber liegenden Parzellengrenze zwischen den Parzellen 1436/3 und 1435, KG Schwabegg,
b) Am Verbindungsweg Upa-Straße, ca. 35 m von der Abzweigung von der Gemeindestraße nach Schwabegg am Beginn des Grundstückes mit dem ersten Objekt, Parzelle 1440/3, KG Schwabegg,
c) Ca. 20 m südlich des Objektes Schwabegg 29
2. Der Verbindungsweg Siedlung Schwabegg ist beim Anwesen Schwabegg 49 (Hirm) gegenüber der Gemeindestraße Schwabegg durch 'Vorrang geben' gemäß §52 Z23 leg.cit. abzusichern.
3. Der Verbindungsweg Kralsiedlung ist beim Anwesen Schwabegg 39 (Hriebernig) gegenüber dem Verbindungsweg Siedlung Schwabegg durch 'Vorrang geben' gemäß §52 Z23 leg.cit. abzusichern.
..."
2.3. Die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 18. August 2006, ZVK6-STV-1091/2005 (040/2006) - mit der §1 Abschnitt B) Punkt 3. der Verordnung der Bezirkshaupt-mannschaft Völkermarkt vom 15. Juli 1982, Z4600/1/81, geändert wird - , idF der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetz-blatt für Kärnten vom 21. Februar 2007, LGBl. 14, lautet wie folgt:
"Die Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt verordnet gemäß §§43 Abs1 und 44 Abs1 in Verbindung mit §94 b der Straßenverkehrsordnung 1960 - StVO 1960, BGBl. Nr. 159/1960, zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 54/2006, sowie der Topographiever-ordnung-Kärnten, BGBl. II Nr. 245/2006, nachstehende Verkehrs-beschränkungen für die B 81 Bleiburger Straße im Bereich von Ebersdorf und Bleiburg:
§1
Die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 15.07.1982, Zahl 4600/1/81, wird hinsichtlich Abschnitt B) Punkt 3. wie folgt geändert:
In Fahrtrichtung Lavamünd:
a.) Bei Straßenkilometer 16,702 'Ortstafel' gemäß §53 Z17 a leg.cit. mit der Ortsbezeichnung 'Ebersdorf' sowie 'Drveša vas'
b.) Bei Straßenkilometer 17,387 'Ortsende' gemäß §53 Z17 b leg. cit. mit der Ortsbezeichnung 'Ebersdorf' sowie'Drveša vas'
c.) Bei Straßenkilometer 17,387 'Ortstafel' gemäß §53 Z17 a leg.cit. mit der Ortsbezeichnung 'Bleiburg' sowie 'Pliberk'
d.) Bei Straßenkilometer 18,981 'Ortsende' gemäß §53 Z17 b leg.cit. mit der Ortsbezeichnung 'Bleiburg' sowie 'Pliberk'
In Fahrtrichtung Sittersdorf:
a.) Bei Straßenkilometer 18,981 'Ortstafel' gemäß §53 Z17 a leg.cit. mit der Ortsbezeichnung 'Bleiburg' sowie 'Pliberk'
b.) Bei Straßenkilometer 17,387 'Ortsende' gemäß §53 Z17 b leg.cit. mit der Ortsbezeichnung 'Bleiburg' sowie 'Pliberk'
c.) Bei Straßenkilometer 17,387 'Ortstafel' gemäß §53 Z17 a leg.cit. mit der Ortsbezeichnung 'Ebersdorf' sowie 'Drveša vas'
d.) Bei Straßenkilometer 16,702 'Ortsende' gemäß §53 Z17 b leg.cit. mit der Ortsbezeichnung 'Ebersdorf' sowie 'Drveša vas'
§2
Diese Verordnung tritt durch Anbringen der Verkehrszeichen in Kraft.
§3
Übertretungen dieser Verordnung werden als Verwaltungsübertretungen in Entsprechung des §99 der Straßenverkehrsordnung 1960 - StVO 1960, BGBl. Nr. 159/1960, zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 54/2006, bestraft."
2.4. Die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völker-markt vom 22. November 2006, ZVK6-STV-924/1-2005 (006/2006) - mit der §1 Punkt 1. der Rubrik "Schwabegg" der Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 11. Mai 2005, ZVK6-STV-924/1-2005, geändert wird -, idF der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 18. Jänner 2008, LGBl. 2, lautet wie folgt:
"Die Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt verordnet gemäß §§43 Abs1 und 44 Abs1 in Verbindung mit §94 b der Straßenverkehrsordnung 1960 - StVO 1960, BGBl. Nr. 159/1960, zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 152/2006, sowie der Topographieverordnung-Kärnten, BGBl. II Nr. 245/2006, nachstehende Verkehrsbeschränkungen für das Ortsgebiet von Schwabegg in der Gemeinde Neuhaus:
§1
Die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 11.05.2005, Zahl VK6-STV-924/1-2005, wird hinsichtlich §1, Punkt 1. auf Seite 5. wie folgt geändert:
Punkt 1. unter Schwabegg lautet:
1. Für die Ortschaft Schwabegg wird ein Ortsgebiet nach §53
Z17 a der StVO verfügt:
Die Hinweiszeichen 'Ortstafel' gemäß §53 Z17 a leg.cit. mit der Bezeichnung 'Schwabegg' sowie 'Žvabek' und 'Ortsende' gemäß §53 Z17 b leg.cit. mit der Bezeichnung 'Schwabegg' sowie 'Žvabek' und einem Schrägbalken sind an nachstehenden Standorten anzubringen:
a) An der östlichen Gemeindestraße nach Schwabegg auf der rechten Straßenseite im Bereich der Parz. Nr. 1477, KG Schwabegg, ca. 5 m vor der gegenüber liegenden Parzellengrenze zwischen den Parzellen 1436/3 und 1435, KG Schwabegg,
b) Am Verbindungsweg Upa-Straße, ca 35 m von der Abzweigung von der Gemeindestraße nach Schwabegg am Beginn des Grundstückes mit dem ersten Objekt, Parzelle 1440/3, KG Schwabegg,
c) Ca. 20 m südlich des Objektes Schwabegg 29
§2
Diese Verordnung tritt durch Anbringen der Verkehrszeichen in Kraft.
§3
Übertretungen dieser Verordnung werden als Verwaltungsübertretungen in Entsprechung des §99 der Straßenverkehrsordnung 1960 - StVO 1960, BGBl. Nr. 159/1960, zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 152/2006, bestraft."
2.5. Unter "2. Zur Rechtslage" bezeichnet die Volksanwaltschaft:
a) als "[d]ie mit dem vorliegenden Antrag der Volksanwaltschaft angefochtene Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 15. Juli 1982, Zl. 4600/1/81, geändert durch die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 18. August 2006, Zl. VK6-STV-1091/2005 (040/2006), in der Fassung der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 21. Februar 2007, LGBl. Nr. 16/2007" [gemeint wohl: 14/2007] den unter I.2.3. wiedergegebenen Text der Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 18. August 2006, ZVK6-STV-1091/2005 (040/2006), idF der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 21. Februar 2007, LGBl. 14;
b) als "[d]ie mit dem vorliegenden Antrag der Volksanwaltschaft angefochtene Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 11. Mai 2005, Zl. VK6-STV-924/1-2005, geändert durch die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 22. November 2006, Zl. VK6-STV-924/1-2005 (006/2006), in der Fassung der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 18. Jänner 2008, LGBl. Nr. 2/2008" den unter I.2.4. wiedergegebenen Text der Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 22. November 2006, ZVK6-STV-924/1-2005 (006/2006), idF der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 18. Jänner 2008, LGBl. 2.
2.6. In der Folge legt die Volksanwaltschaft ihre Bedenken zu den Hinweiszeichen "Ortstafel" und "Ortsende" betreffend "Ebersdorf/Drveša vas", "Bleiburg/Pliberk" und "Schwabegg/Žvabek" dar.
3. Der Bezirkshauptmann des Bezirks Völkermarkt legte die Verordnungsakten vor und teilte mit, dass eine "allfällige Stellungnahme" von der Kärntner Landesregierung abgegeben werde. Die Kärntner Landesregierung erstattete eine Äußerung, in der sie beantragt,
"[d]er Verfassungsgerichtshof möge den auf Art139 B-VG [gemeint wohl: Art148e und Art148i Abs1 zweiter Satz B-VG iVm Art72a Abs1 K-LVG] gestützten Antrag [der Volksanwaltschaft auf Aufhebung der Verordnung] der Bezirks...hauptmannschaft Völkermarkt vom 18. August 2006, Zl. VK6-STV-1091/2005 (040/2006), in der Fassung der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 21. Februar 2007, LGBl. Nr. 16/2007, sowie die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 11. Mai 2005, Zl. VK6-STV-924/1-2005, geändert durch die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 22. November 2006, Zl. VK6-STV-924/1-2005 (006/2006), in der Fassung der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 18. Jänner 2008, LGBl. Nr. 2/2008, als gesetzwidrig aufzuheben, nicht entsprechen.
Sollte der Verfassungsgerichtshof, entgegen dem Antrag der Landesregierung zur Ansicht gelangen, dass die angefochtene Verordnung gesetzwidrig ist, so wird gemäß Art139 Abs5 letzter Satz B-VG der Antrag gestellt, für das Außerkrafttreten eine Frist von sechs Monaten zu bestimmen."
II. Der Verfassungsgerichtshof hat über die Zulässigkeit der Anträge erwogen:
1. Nach Art148e B-VG erkennt der Verfassungsgerichtshof auf Antrag der Volksanwaltschaft über die Gesetzwidrigkeit von Verordnungen einer Bundesbehörde. Gemäß Art148i Abs1 B-VG ist u.a. Art148e B-VG sinngemäß anzuwenden, sofern die Volksanwaltschaft durch Landesverfassungsgesetz auch für den Bereich der Verwaltung des betreffenden Landes für zuständig erklärt worden ist. Für den Bereich des Landes Kärnten geschah dies mit Art72a Abs1 Kärntner Landesverfassung. Der Verfassungsgerichtshof ist demnach in sinngemäßer Anwendung des Art148e B-VG zuständig, auf Antrag der Volksanwaltschaft über die Gesetzwidrigkeit einer der Verwaltung des Landes Kärnten zuzurechnenden Verordnung zu erkennen.
2.1. Ein solcher Antrag, eine Verordnung als gesetzwidrig aufzuheben, muss gemäß §57 Abs1 VfGG begehren, dass entweder die Verordnung ihrem ganzen Inhalt nach, oder dass bestimmte Stellen der Verordnung als gesetzwidrig aufgehoben werden. Um dieses strenge Erfordernis zu erfüllen, müssen die bekämpften Verordnungsstellen genau und eindeutig bezeichnet sein (vgl. VfGH 25.6.2009, V29/09 ua., VfSlg. 17.679/2005 mwN; zur Anwendbarkeit des §57 VfGG als Ausführungsbestimmung von Art139 B-VG im Verfahren gemäß Art148e B-VG siehe VfSlg. 11.463/1987 sowie Kucsko-Stadlmayer in Korinek/Holoubek, Kommentar zum Österreichischen Bundesverfassungsrecht, Rz. 11 f. zu Art148e B-VG). Es darf nicht offen bleiben, welche Vorschriften oder welche Teile einer Vorschrift nach Auffassung des Antragstellers aufgehoben werden sollen. Der Verfassungsgerichtshof ist nämlich nicht befugt, Verordnungsbestimmungen aufgrund bloßer Vermutung darüber, welche Normen der Antragsteller ins Auge gefasst haben könnte, in Prüfung zu ziehen (vgl. VfSlg. 16.533/2002).
2.2. Diesen Anforderungen wird der erste Antrag nicht gerecht: Zum einen wird die Aufhebung der - auch andere Bestimmungen als die Hinweiszeichen "Ortstafel" und "Ortsende" betreffend "Ebersdorf/Drveša vas" und "Bleiburg/Pliberk" enthaltende - Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 15. Juli 1982, Z4600/1/81, idF der Verordnung vom 18. August 2006, ZVK6-STV-1091/2005 (040/2006), und der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 21. Februar 2007, LGBl. 14, wegen gesetzwidriger Kundmachung beantragt; zum anderen führt die Volksanwaltschaft aber - wie ihre Ausführungen unter "2. Zur Rechtslage" zeigen - ausschließlich den gesamten Text der Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 18. August 2006, ZVK6-STV-1091/2005 (040/2006), idF der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 21. Februar 2007, LGBl. 14, an. Letztere Verordnung bezieht sich in ihrem §1 lediglich auf einen Teil der erstgenannten Verordnung, nämlich §1 Abschnitt B) Punkt 3. Es ist daher für den Verfassungsgerichtshof nicht mit hinreichender Deutlichkeit erkennbar, welche Verordnung - die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 15. Juli 1982, Z4600/1/81, idF der Verordnung vom 18. August 2006, ZVK6-STV-1091/2005 (040/2006), und der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 21. Februar 2007, LGBl. 14, oder nur die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 18. August 2006, ZVK6-STV-1091/2005 (040/2006) idF der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 21. Februar 2007, LGBl. 14 - nach Auffassung der antragstellenden Volksanwaltschaft aufgehoben werden soll.
2.3. Dasselbe gilt auch für den weiteren Antrag der Volksanwaltschaft; diesbezüglich ist für den Verfassungsgerichtshof nicht mit hinreichender Deutlichkeit erkennbar, welche Verordnung - die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 11. Mai 2005, ZVK6-STV-924/1-2005, idF der Verordnung vom 22. November 2006, ZVK6-STV-924/1-2005 (006/2006), und der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 18. Jänner 2008, LGBl. 2, oder die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 22. November 2006, ZVK6-STV-924/1-2005 (006/2006), idF der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 18. Jänner 2008, LGBl. 2 - nach Auffassung der antragstellenden Volksanwaltschaft aufgehoben werden soll.
2.4. Die Anträge genügen daher nicht dem Erfordernis des §57 Abs1 erster Satz VfGG, weshalb sie schon aus diesem Grund zurückzuweisen waren.
3. Soweit die Volksanwaltschaft - trotz vorgebrachter Bedenken nur hinsichtlich einzelner bestimmter Hinweiszeichen ("Ebersdorf/Drveša vas", "Bleiburg/Pliberk" und "Schwabegg/Žvabek") -
überdies die "Aufhebung der ... angefochtenen Verordnungen - ihrem
ganzen Inhalt nach (Art139 Abs3 litc B-VG) - wegen gesetzwidriger Kundmachung" beantragt, ist darauf hinzuweisen, dass eine Aufhebung der ganzen Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 15. Juli 1982, Z4600/1/81, idF der Verordnung vom 18. August 2006, ZVK6-STV-1091/2005 (040/2006), und der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 21. Februar 2007, LGBl. 14, bzw. der ganzen Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt vom 11. Mai 2005, ZVK6-STV-924/1-2005, idF der Verordnung vom 22. November 2006, ZVK6-STV-924/1-2005 (006/2006), und der Kundmachung der Landesregierung im Landesgesetzblatt für Kärnten vom 18. Jänner 2008, LGBl. 2, jeweils wegen gesetzwidriger Kundmachung gemäß Art139 Abs3 litc B-VG insofern jedenfalls nicht in Betracht käme, als diese Verordnungen weitere Bestimmungen beinhalten, die auf andere Weise, wie etwa durch anders gestaltete Verkehrszeichen als die von der Volksanwaltschaft in ihrer Begründung beanstandeten Hinweiszeichen betreffend "Ebersdorf/Drveša vas", "Bleiburg/Pliberk" und "Schwabegg/Žvabek", kundzumachen und daher von der Kundmachung dieser - von der Volksanwaltschaft beanstandeten - Hinweiszeichen nicht betroffen sind (vgl. VfGH 24.6.2010, V9/10, Pkt. III.3.).
4. Dies konnte gemäß §19 Abs3 Z2 lite VfGG ohne mündliche Verhandlung in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen werden.
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