Der Oberste Gerichtshof hat durch die Senatspräsidentin des Obersten Gerichtshofes Hon. Prof. Dr. Langer als Vorsitzende sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Floßmann und Dr. Baumann und die Hofrätinnen des Obersten Gerichtshofes Dr. Hurch und Dr. Kalivoda als weitere Richter in den verbundenen Rechtssachen der Antragstellerin Bundesimmobilien Gebäudeverwaltung, 1030 Wien, Neulinggasse 29, vertreten durch Dr. Andreas Konrad und Mag. Johannes Schröttner OEG Rechtsanwaltssozietät in Graz, gegen die Antragsgegner 1.) Herbert P*****, 2.) Dr. Alexander W*****, 3.) Paula B*****, 4.) Anton L*****, 5.) Franz G*****, 6.) Elisabeth W*****, Zweit und Viertantragsgegner vertreten durch Mag. Monika Zwanzger, Mietervereinigung Österreichs, Bezirksorganisation Graz, 8020 Graz, Südtirolerplatz 13, wegen Erhöhung der Hauptmietzinse § 19 Abs 3, § 37 Abs 1 Z 10 MRG, über den Rekurs des Fünftantragsgegners gegen den Beschluss des Landesgerichtes für Zivilrechtssachen Graz als Rekursgericht vom 23. Februar 2004, GZ 3 R 201/03f 19, womit der Sachbeschluss des Bezirksgerichtes für Zivilrechtssachen Graz vom 22. August 2003, GZ 42 Msch 4/03k 12, aufgehoben wurde, den
Beschluss
gefasst:
Der Rekurs wird zurückgewiesen.
Begründung:
Die Zurückweisung eines zugelassenen Rekurses gegen einen Aufhebungsbeschluss wegen Fehlens einer erheblichen Rechtsfrage (§ 528 Abs 1 ZPO) kann sich auf die Ausführung der Zurückweisungsgründe beschränken (§ 37 Abs 3 Z 16 MRG iVm § 510 Abs 3 letzter Satz, § 528a ZPO).
Das Rekursgericht hat den Rekurs an den Obersten Gerichtshof zugelassen, weil zur Frage, inwieweit die Rechtskraft der Entscheidung nach § 19 Abs 1 MRG einer Neuberechnung der anrechenbaren Hauptmietzinse im Sinne des § 18 Abs 1 Z 6 MRG im Verfahren nach § 19 Abs 3 MRG entgegenstehe, und zur Auslegung der in § 18 Abs 1 Z 6 MRG enthaltenen Verweisung auf "§ 20 Abs 1 Z 1 lit b bis d MRG" noch keine höchstgerichtliche Rechtsprechung vorliege.
Der erkennende Senat hat bereits ausgesprochen, dass § 19 Abs 3 MRG eine Neuberechnung des erhöhten Hauptmietzinses (abgesehen vom seit der Möglichkeit einer Grundsatzentscheidung unpraktischen Vorbehalt gemäß § 18 Abs 4 MRG) nur im Falle von Kostenänderungen erlaubt; einer "Mitbereinigung" anderer unrichtiger Annahmen steht die Rechtskraft der Entscheidung über die endgültige Erhöhung gemäß § 19 Abs 1 MRG entgegen (5 Ob 1188, 1189/95 = MietSlg 48.281; 5 Ob 96/92 = MietSlg 44.373/32; Würth/Zingher/Kovanyi, Miet und Wohnrecht21 § 18 MRG Rz 25; Egglmeier/Jäger in Schwimann IV2 § 19 MRG Rz 6; E. M. Hausmann in Hausmann/Vonkilch § 19 MRG Rz 32). Dies gilt auch für die anrechenbaren monatlichen Hauptmietzinse gemäß § 18 Abs 1 Z 6 MRG. Einer Auslegung dieser Bestimmung bedarf es daher nicht mehr.
Die vom Rechtsmittelwerber zitierte Entscheidung 5 Ob 12/01b = SZ 74/18 = MietSlg 53.346/6 betrifft im Übrigen keine nachträgliche Neuberechnung gemäß § 19 Abs 3 MRG, sondern die "Mitbereinigung" unrichtiger Annahmen einer Grundsatzentscheidung gemäß § 18a MRG im Sachbeschluss gemäß § 19 Abs 1 MRG.
Da sich somit keine Rechtsfrage von erheblicher Bedeutung im Sinne des § 528 Abs 1 ZPO stellte, war der Rekurs - ungeachtet des den Obersten Gerichtshof nicht bindenden Zulässigkeitsausspruches des Rekursgerichtes - als unzulässig zurückzuweisen.
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