IM NAMEN DER REPUBLIK
Das Bundesfinanzgericht hat durch den Richter ***Ri*** in der Angelegenheit der Parteien ***Bf1*** (Beschwerdeführerin), vertreten durch die Confida Wolfsberg Steuerberatungsgesellschaft m.b.H. und ***FA*** als Amtspartei über die Beschwerde vom 19.11.2021
gegen die Bescheide des Finanzamtes vom 22.10.2021 betreffend Lohnsteuerhaftung , Dienstgeberbeitrag und Zuschlag zum Dienstgeberbeitrag 2016-2020
nach einer am 7.7.2025 durchgeführten mündlichen Verhandlung
zu Recht erkannt:
Die Bescheide werden abgeändert.
1.)Die Bf wird gem. § 82 EStG als Arbeitgeberin in folgender Höhe für die Einbehaltung und Abfuhr der vom Arbeitslohn zu entrichtenden Lohnsteuer in Anspruch genommen:
| 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 |
| LSt | 525 € | 6.650 € | 3.937,50 € | 6.475 € | 4.893,68 € |
2.) Der Dienstgeberbeitrag (DB) und der Zuschlag zum Dienstgeberbeitrag (DZ) werden in folgender Höhe festgesetzt:
| BMG DB DZ | 36.564,44 | 140.364,01 | 134.181,42 | 233.187,42 | 162.591,39 |
| DB (§ 41 Abs 5 FLAG) | 1.645,40 €4,5% | 5.754,92 €4,1% | 5.233,08 €3,9% | 9.094,31 €3,9% | 6.341,06 €3,9% |
| DZ | 149,91 €0,41% | 575,49 €0,41% | 550,14 €0,41% | 909,43 €0,39% | 634,11 €0,39% |
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Eine ordentliche Revision an den Verwaltungsgerichtshof gegen dieses Erkenntnis gemäß Art 133 Abs 4 B-VG ist nicht zulässig (§ 25 a Abs 1 VwGG).
Entscheidungsgründe
Am 23.9.2024 wurde die folgende Vereinbarung zwischen der bf GmbH und dem FA beim Erörterungstermin im BFG-Verfahren RV/4100349/2022 betreffend KESt 2016-2020, KöSt 2016-2019, USt 2016-2020, St.Nr. ***BF1StNr2*** erzielt: Alle Berechnungsgrundlagen der BP bleiben abgesehen vom angesetzten Leerkilometeranteil gleich ; der Leerkilometeranteil wird von 15% auf 22,5% erhöht. Diese Einigung gilt auch für das gegenständliche Verfahren betreffend L, DB und DZ 2016-2020 [Niederschrift (NiS) im Verfahren RV/4100349/2022 vom 23.9.2024].
Daraus ergeben sich die nachstehend wiedergegebenen abgabenrechtlichen Konsequenzen:
| geringf. B.: | geringfügig | Beschäftigte | | | |
| vollz. B.: | vollzeitlich | Beschäftigte | | | |
| 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 |
| Verbleibende km | 298.815,8 | 353.791,30 | 296.708,50 | 414.452,58 | 185.273,00 |
| Leerkm 22,5% | -67.233,56 | -79.603,04 | -66.759,41 | -93.251,83 | -41.686,43 |
| Leerkm Pfarre | | -4.200 | -4.200 | | |
| Verrechnete Kilometer | 231.582,24 | 269.988,26 | 225.749,09 | 321.200,75 | 143.586,57 |
| X 0,9 bis 2018, x 1,0 ab 2019 | 208.424,02 | 242,989,43 | 203.174,18 | 321.200,75 | 143.586,57 |
| Erklärte Erlöse | -175.685,79 | -166695,08 | -157.324,07 | -246.341,59 | -84.895,8 |
| Erlösdifferenz brutto | 32.738,23 | 76.294,35 | 45.850,11 | 74.859,16 | 58.690,77 |
| Erlösdifferenz gerundet |
Ad DZ: Siehe Fischer/Marek/Zsifkovits, praktische Lohnverrechnung 2016-2020, jeweils 24. Beispiel)
Die Bemessungsgrundlagen Lohnsteuer und DB, DZ für 2016 ergeben sich aus der obigen ersten Spalte. Die Bemessungsgrundlagen Lohnsteuer und DB, DZ 2017-2020 betragen:
2017
| 26.600 | (19.950:75x100) Hochrechnung vom stpfl Schwarzlohn (26.250 auf die Lohnsteuerbemessungsgrundlage gem. § 62a Abs 1 Z 2 EStG 1988) |
| 32.486,57 +6.650 Lohnaufwand geringfügig Besch39.136,57 | Hochrechnung von der Lohnsteuerbemessungsgrundlage auf die Bemessungsgrundlage (BMG) für DB, DZ: [26.600: 81,88x100] + Schwarzlohn der geringfügig Beschäftigten lt. S. 6 BP-Bericht vom 22.10.2021; Die 81,88% ergeben sich aus den Dienstnehmeranteilen Sozialversicherung von 18,12%: 100%-18,12%= 81,88% |
| Dienstnehmeranteile Sozialversicherung: |
| 18,12 % (Kocher/Proksch Lohnverrechnung 2020 , 58; Fischer/Marek/Zsifkovits, Lohnverrechnung 2016, 65) |
2018:
| 15.750 | (11.812,5 :75x100) Hochrechnung vom stpfl Schwarzlohn (26.250 auf die Lohnsteuerbemessungsgrundlage |
| 19.235,47 +3.937,50 Lohnaufwand geringfügig Besch23.172,97 | Hochrechnung von der Lohnsteuerbemessungsgrundlage auf die BMG für DB, DZ: [15.750: 81,88x100] + Schwarzlohn der geringfügig Beschäftigten lt. S. 6 BP-Bericht vom 22.10.2021; Die 81,88% ergeben sich aus den Dienstnehmeranteilen Sozialversicherung von 18,12%: 100%-18,12= 81,88% |
2019:
| 25.900 | (19.425 :75x100) Hochrechnung vom stpfl Schwarzlohn (19.425) auf die Lohnsteuerbemessungsgrundlage |
| 31.631,66 +6.475, Lohnaufwand geringfügig Besch38.106,66 | Hochrechnung von der Lohnsteuerbemessungsgrundlage (25.900) auf die BMG für DB, DZ: [25.900: 81,88x100] + Schwarzlohn der geringfügig Beschäftigten lt. S. 6 BP-Bericht vom 22.10.2021; Die 81,88% ergeben sich aus den Dienstnehmeranteilen Sozialversicherung von 18,12%: 100%-18,12= 81,88% |
2020:
| 20.300 | (15.225 :75x100) Hochrechnung vom stpfl Schwarzlohn (15.225) auf die Lohnsteuerbemessungsgrundlage |
| 24.792,38 +5.075 Lohnaufwand geringfügig Besch29.867,38 | Hochrechnung von der Lohnsteuerbemessungsgrundlage (20.300) auf die BMG für DB, DZ: [20.300: 81,88x100] + Schwarzlohn der geringfügig Beschäftigten lt. S. 6 BP-Bericht vom 22.10.2021; Die 81,88% ergeben sich aus den Dienstnehmeranteilen Sozialversicherung von 18,12%: 100%-18,12= 81,88% |
| Probe:24.792,38-4.492,38 € (DN SV 18,12%)20.300 € | |
Zur Frage der Zulässigkeit der Revision:
Im gegenständlichen Verfahren wurde über die einzige Streitfrage (Höhe des Leerkilometeranteils) eine Einigung zwischen den Parteien erzielt. Rechtsfragen von grundsätzlicher Bedeutung i.S. des Art 133 Abs 4 B-VG haben sich im Verfahren nicht ergeben. Eine Revision ist daher nicht zulässig.
Klagenfurt am Wörthersee, am 10. Juli 2025